In ihrer zweiten gemeinsamen Produktion widmen sich Nico and the Navigators und Franui dem monumentalen Opern- und Oratorienwerk G. F. Händels und entwerfen mit ihrem Pasticcio eine eigene barocke Fantasie zwischen rauschhaft-betäubender Opulenz und apollinischer Klarheit.
In ihrer ersten Operninszenierung bringt Nicola Hümpel eines der Meisterwerke G. F. Händels wirkungsvoll auf die Bühne: die Zauberoper rund um den Liebeswahn Orlandos. Welcher Mann würde heute noch wahnsinnig, weil ihn die Angebetete nicht erhört? Als Männer noch Ritter und Helden waren, schien dies noch sehr wohl möglich.
In ihrem Stück über die Freundschaft erzählen vier Navigators von selbst erwählten Zwangsbeziehungen und freundschaftlichen Verschwörungen. Von einer Violine und einem Piano begleitet, legen sie mit Ironie, Witz und dem Blick auf kleine Katastrophen wieder einmal ihre Finger in die Wunden der Zeit.
Im Zusammenspiel mit der österreichischen Musicbanda Franui und ihrer ganz eigenen Interpretation von Schubertliedern begeben sich acht Navigators auf die Suche nach der emotionalen Kraft von Glücksmomenten und ihren metaphysischen Abgründen.
In einer Zeit, in der die Angst kleine Helden und große Heilsversprecher hervorbringt, in der aus Langeweile antibakterielle Seife für porentiefe Sicherheit gekauft wird, während wir den wahren Bedrohungen unserer Existenz tatenlos gegenüberstehen, hinterfragen Nico and the Navigators ihre eigenen Ängste, Irrwege und Ausreden.
Wer kennt nicht die Lust und Last der Entscheidung? Wieviel Mut gehört dazu? Wieviel Freiheit liegt darin? In Sinnbildern und Momentaufnahmen, die berühren und befremden, nähert sich das Ensemble diesen existenziellen Fragen und setzt sich mit Lebensentscheidungen, aber auch mit der alltäglichen Qual der Wahl auseinander.
Mit der Familie beleuchten die Navigators eine weitere Keimzelle der Gesellschaft und untersuchen die mysteriösen Spielregeln und Rituale dieser naturgegebenen Menschenkonstellationen. Am Ende entscheidet der Zuschauer mit welchem Protagonisten er sich in welche Familiengeschichten einlässt.
Haben Dinge eine Seele? Sprechen sie zu uns? Wie schlagen Gegenstände Brücken zu menschlichen Geschichten und wann ist unser Respekt vor ihnen so groß, daß wir sie nicht zu verändern wagen? Nico and the Navigators lassen die Dinge in der Theaterwelt zu einem eigenen Kosmos expandieren.
Das zweite Stück aus dem Zyklus 'Menschenbilder' zeigt eine Menge aberwitziger Horrorszenarien des Arbeitsalltags. Mit scharfem Blick und einer gehörigen Portion Humor nehmen sieben eigensinnige Archetypen vom Chef bis zur Angestellten die uns all zu bekannten Momente des Existenzkampfes unter die Lupe.
In ihrem ersten Stück untersuchen Nico and the Navigators die unterschiedlichsten Formen- und Rituale des Abschieds. Abschiede von Menschen und Orten, Abschiede von Lebensphasen und von der Existenz an sich.
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